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Bei größeren Defekten wird die Anlage von neuem Knochen mit einer gesteuerten Geweberegeneration (GTR - Guided Tissue Regeneration) und der Applikation regenerativer Materialien gefördert. Ziel ist, im Rahmen einer systematischen Parodontalbehandlung verloren gegangene Zahnhaltegewebe wiederaufzubauen. Es werden die Strukturen des Zahnhalteapparates ersetzt bzw. ihre Regeneration unterstützt.
Verlorenes Knochengewebe kann mit Eigenknochen aufgebaut werden. Es besteht zudem die Möglichkeit, die Bildung des Knochengewebes/Knochenaufbau mit körperfremdem Knochenersatzmaterial anzuregen (Augmentation). Hierzu wird der Eigenknochen oder das Knochenersatzmaterial während einem chirurgischen Eingriff in die Knochentasche eingefüllt. Im Laufe der Zeit wird das Material durch den Körper abgebaut und durch körpereigenen Knochen ersetzt (Parodontaltherapien).
Wichtig ist, das Einwachsen eines langen Saumepithels zu verhindern, da dieses den Zahn bindegewebsartig umschließt und es dadurch zu keiner festen Verankerung im Kieferknochen kommen kann. Da die Epithelzellen sehr schnell von der Zahnkrone aus in Richtung der Zahnwurzel wachsen, muss diese Zellen der Weg versperrt werden.
Die effektivste Möglichkeit ist, die Wurzeloberfläche mit einer Membran abzudecken. Diese Membran verhindert das Einwachsen der Epithelzellen „von oben“. Die langsamer wachsenden Gewebe des Zahnhalteapparates bauen sich unter der Membran auf. Man unterscheidet zwischen resorbierbaren, sich nach einer festgelegten Zeit auflösenden Membranen und nicht resorbierbaren Membranen, die nach einem festgelegten Zeitraum chirurgisch entfernt werden müssen.
Diese Therapiealternative war lange Zeit Therapie der ersten Wahl. Neue Entwicklungen im Bereich der Schmelzmatrixproteine eröffnen weitere Möglichkeiten zur Regeneration neuen Gewebes.
Schmelzmatrixproteine sind wissenschaftlich gut dokumentiert und wurden weltweit bei mehr als 1 Million Patienten angewendet. Schmelzmatrixproteine ermöglichen es Ihrem Körper den natürlichen Zahnhalteapparat wieder herzustellen in dem es die Prozesse, die während der Zahnentwicklung stattfinden, nachahmt. Die natürliche Struktur zur Verankerung der Zähne besteht aus drei Grundelementen:
Mit Hilfe der Schmelzmatrixproteine wird ein neuer Zahnhalteapparat gebildet, der zuvor aufgrund einer Parodontitis verloren gegangen ist.
Die Wiederherstellung des Zahnhalteapparats (Wurzelzement, Faserbündel und Knochen) beginnt unmittelbar nach der Behandlung mit Schmelzmatrixproteinen und setzt sich über einen längeren Zeitraum fort, in manchen Fällen über mehr als ein Jahr. Während dieser Zeit können Sie ein positives und dauerhaftes Ergebnis unterstützen, indem Sie Ihren Zahnarzt regelmäßig aufsuchen und seine Anweisungen sorgfältig befolgen.
Bildet sich das Zahnfleisch zurück, spricht man von einem Rezessionsdefekt. Die freiliegenden Zahnhälse bedeuten für die Patienten nicht nur eine ästhetische Einschränkung, oftmals bereiten sie auch Schmerzen und eine Heiß-/Kaltempfindlichkeit.
Es ist möglich, die Rezessionen zu decken. Auch hier bieten Schmelzmatrixproteine eine Lösung auf biologischer Basis, die sowohl Funktion als auch Ästhetik wiederherstellt. Die einfache und einmalige Anwendung - in Verbindung mit einem parodontalchirurgischen Eingriff - führt zu einer Zunahme an festem Gewebe und hat das Potenzial für die Regeneration des Zahnattachments.
Allogene Knochenblöcke können als alternatives Augmentationsverfahren zur Rekonstruktion durch Parodontitis verlorengegangenen Knochen verwendet werden. Die Knochentransplantate in Blockform bei der allogenen Knochenblockaugmentatio sind notwendig, wenn bei größeren Augmentationen und großen Defektgeometrien eine adäquate Volumenstabilität während der Einheilzeit erzielt werden soll.
Autogene Knochenblocktransplantate im Rahmen der Parodontalchirurgie werden durch intraorale Entnahme (Knochenblöcken aus der Unterkieferkinnregion und Unterkieferseitenzahnregion) am Patienten gewonnen. Sie haben sich aufgrund ihrer guten Verträglichkeit und hohen Erfolgswahrscheinlichkeit bewährt. Ein Nachteil autogener Knochentransplantate ist die erhöhte Belastung des Patienten, da zur Knochenentnahme ein weiterer chirurgischer Eingriff notwendig ist.
Eine Alternative ohne Knochenentnahme am Patienten sind Allogene Knochentransplantate, die von Leichen oder lebenden Spendern gewonnen werden. Das Knochenmaterial stammt in der Regel aus Hüftköpfen von menschlichen, aus immunologischer Sicht unbedenklichen Spendern. Nach spezieller Aufbereitung wird das Knochenmaterial durch Gewebebanken bereitgestellt.
Nach der Entfernung eines Zahnes schrumpft der Kieferknochen an der entsprechenden Stelle. Bei einer klassischen Brücke, für die die Nachbarzähne beschliffen werden müssen, um an diesen die Brücke zu befestigen, kann sich nach der Abheilung ein Spalt unter der Brücke ausbilden. Neben der ästhetischen Beeinträchtigung durch den Spalt können die Zahnpflege und Mundhygiene erschwert werden.
Falls eine Implantatversorgung geplant ist, kann diese später oft nur nach aufwendigen Knochenaufbau erfolgen, da ein Implantat ein ausreiches Knochenangebot für den festen Sitz im Knochen braucht.
Direkt nach der Zahnentfernung besteht die Möglichkeit zum Erhalt und Aufbau des Gewebes. Knochenerhaltende Maßnahmen können begleitend zur Planung der Brückenversorgung oder im Vorfeld einer Implantation erfolgen, um ein langfristiges und ästhetisch anspruchsvolles Ergebnis realisieren zu können.
Falls nach der Entfernung eines Zahnes keine akute Infektion vorliegt und keine Sofortimplantation eines Implantates vorgenommen wird, kann nach einer Extraktion eines Zahnes das entstandene Loch mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt werden.
Ist die Knochenwand des Zahnfaches beschädigt, kann die zusätzliche Anwendung einer Gewebemembran nötig werden. Die Membran verhindert das Einwachsen von Weichgewebe und sorgt für eine geschützte, knöcherne Ausheilung.