• Neues zum Thema Parodontologie

Neues rund um das Thema Parodontologie

Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Parodontologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:


Tipp des Monats: Kaugummi kann Karies hemmen Auf Dauer des Kauens und auf Anwendung kommt es an

Kaugummi kauen stimuliert den Speichelfluss und wirkt durch die damit verbundene Spülwirkung, Pufferwirkung, Förderung der Immunabwehr und Begünstigung der Remineralisation karieshemmend. Inhaltsstoffe wie besonders der Zuckeraustauschstoff Xylitol können diese Wirkung zusätzlich unterstützen.

Stoff kann hemmend wirken Xylitol wird unter anderem aus der Birkenrinde oder aus Mais gewonnen und kann in konzentrierter Form verschiedene metabolische Reaktionen hemmen, insbesondere Enzymreaktionen, die für viele Bakterienspezies, vor allem für säurebildende Mutans-Streptokokken, lebenswichtig sind. Andere Bakterienarten oder menschliche Körperzellen werden nicht beeinflusst.

Wichtig ist, dass Xylitol als alleiniger Zuckeraustauschstoff und nicht in Kombination mit anderen Stoffen wie Sorbitol verwendet wird. So kann unter regelmäßiger Xylitolanwendung in ausreichender Tagesdosis (Erwachsene: Tagesdosis vier bis fünf Gramm, Kinder: Tagesdosis ein bis drei Gramm, jeweils verteilt auf drei Anwendungen pro Tag) eine Keimverschiebung unter Reduktion der kariogenen Mikroorganismen im dentogenen Biofilm entstehen – hin zu einer verringerten Virulenz. Unter regelmäßiger Xylitol-Zufuhr wird im Biofilm somit keine oder weniger Säure gebildet.

Kaugummis nach Mahlzeiten Sogenannte 100-Prozent-Xylitol-Kaugummis wie ApaGum (Cumdente) sind so dosiert, dass bei einer Einnahme von drei mal zwei Kaugummis (Jugendliche ab zwölf Jahren/Erwachsene) und dreimal einem ApaGum-Kaugummi (Kinder ab drei Jahren) die tägliche Dosis abgedeckt wird. Am besten werden die Kaugummis jeweils nach den Haupt- und Zwischenmahlzeiten gekaut.

Wenige Minuten reichen aus, zum Beispiel bis der Kaugummi seinen Geschmack verliert. Allerdings muss die Anwendung regelmäßig im Sinne einer Kur über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen erfolgen. Auch Inhaltsstoffe wie Kalziumphosphat, die während des Kauens als Kalzium und Phosphat im Speichel angeregt werden, begünstigen die Remineralisation und Reparatur angegriffenen Zahnschmelzes (Initialkaries) nachhaltig. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass Kaugummi kauen und insbesondere die Verwendung von 100-Prozent-Xylitol-/Kalziumphosphat-Kaugummis die Individualprophylaxe in allen Altersklassen vor allem bei hoher Kariesaktivität nachhaltig verbessern kann.

Univ.-Prof. Dr. Rainer Hahn, Tübingen

Quelle:dzw.de

17.05.2016



Finden Sie einen Parodontologen in Ihrer Nähe: