• Neues zum Thema Parodontologie

Neues rund um das Thema Parodontologie

Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Parodontologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:


Wenn die Dritten nachwachsen

Japanische Wissenschaftler von der Universität Tokio haben in den Kiefern von Mäusen natürliche Zähne als Zahnersatz wachsen lassen. Es gelang ihnen, bei erwachsenen Tieren einen voll funktionsfähigen Backenzahn im Oberkiefer nachwachsen zu lassen – zwar kleiner als die bereits vorhandenen Zähne, aber doch voll funktionsfähig und auch mit einem Nerv ausgestattet:

Der Zahn reagierte völlig normal auf Druck oder schmerzhafte Reize. Auch das Zubeißen und Kauen waren dank gut passender Kontakte zu den Unterkieferzähnen kein Problem.

Die Wissenschaftler verwendeten dasselbe Verfahren, mit dem sie bereits 2007 einer Maus einen künstlichen Zahn wachsen ließen: Sie fügten zwei unterschiedliche, aus einem Mäuse-Embryo gewonnene Zellarten in einem Kollagentropfen zusammen und ließen sie fünf bis sieben Tage im Labor wachsen. Der dabei entstehende Zahnkeim, auch Zahnknospe genannt, wurde den Mäusen anschließend in den Oberkiefer implantiert, nachdem dort die natürlichen Zähne gezogen worden waren.

Bei immerhin 56 Prozent der Mäuse brach im Schnitt nach knapp 37 Tagen ein Zahn durch das Zahnfleisch, berichten die Forscher. Nach durchschnittlich 49 Tagen war der neue Zahn so lang, dass er beim Zubeißen Kontakt zu den Antagonisten im Unterkiefer hatte und sich auch nicht mehr verlängerte. Die Struktur des nachgewachsenen Zahns habe exakt der bereits existierender Zähne entsprochen: Zahnschmelz, zahnschmelzbildende Zellen, Zahnbein, dentinproduzierende Zellen, Zahnmark, Blutgefäße, Wurzelhaut und Wurzelzement waren vollständig vorhanden und völlig normal in den Oberkieferknochen beziehungsweise das Gewebe verankert. Auch zeigte die Oberfläche der Zahnkrone eine gezackte Struktur, die ein Gegenstück zur Form der Zähne des Unterkiefers bildete. Die Härte des Zahnschmelzes entsprach der natürlich gewachsener Zähne, die Kauleistung war nicht eingeschränkt, und auf Druck oder schmerzhafte Reize reagierte der neue Zahn mit der Produktion von Schmerzbotenstoffen. Allerdings hatte der neue Zahn nicht die typische Buckelstruktur wie ein normal gewachsener Backenzahn. Trotzdem sind die Forscher zuversichtlich, dass das Verfahren großes Potenzial für den Einsatz beim Menschen hat – Studienleiter Takashi Tsuji von der Universität Tokio hat es bereits zum Patent angemeldet. Aktuell suchen die Forscher nun nach Alternativen zu den embryonalen Zellen. Vielversprechend sind hier vor allem sogenannte adulte Stammzellen, die auch beim Erwachsenen noch für Zellnachschub in verschiedenen Gewebearten sorgen (Takashi Tsuji, Universität Tokio, et al.: PNAS, doi: 10.1073/pnas. 0902944106).

Quelle: http://www.dzw.de

25.08.2009



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