• Neues zum Thema Parodontologie

Neues rund um das Thema Parodontologie

Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Parodontologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:


Den Weg zu einer präventiv ausgerichteten ZahnMedizin weiter beschreiten

Ein insgesamt sehr gutes Zeugnis stellen die Autoren des Hefts 47 Mundgesundheit den Anstrengungen der Zahnärzte für die Verbesserung der Mundgesundheit in Deutschland aus. „Die Ergebnisse der epidemiologischen Studien zur Mundgesundheit in Deutschland zeigen, dass sich diese in den letzten Jahren verbessert hat“, heißt es. Das Autorenteam um Prof. Dr. Thomas Kocher, Prof. Dr. Christian Splieth und Prof. Dr. Reiner Biffar (alle Universität Greifswald) und Experten des Robert-Koch-Instituts haben für dieses Heft alle aktuell verfügbaren Daten zum Stand der oralen Gesundheit in Deutschland zusammengefasst. Die Verminderung des Zahnverlusts sei vermutlich auf die Erfolge bei der Eindämmung der Karies und eine vermehrte Fokussierung der zahnärztlichen Behandlung auf die Zahnerhaltung zurückzuführen. Die Erhaltung von mehr Zähnen bei Erwachsenen und Senioren zeige das Potenzial auf, das in der Kombination von bevölkerungswirksamen Präventionsmaßnahmen (fluordierte Zahncreme, fluoridiertes Salz) mit Maßnahmen der Gruppen- und Individualprophylaxe liege. Insgesamt konstatieren die Autoren aber auch eine zum Teil unzureichende Datenlage, zum Beispiel zur Inanspruchnahme der Individualprophylaxe und zum Prophylaxepersonal. Künftige Studien sollten möglichst das gesamte Altersspektrum erfassen, Studien mit Ansätzen aus der Versorgungsforschung könnten Strategien der Prävention begleiten und dazu beitragen, diese weiterzuentwickeln und effektiver zu machen. Die zahnmedizinische Versorgung müsse sich in Zukunft aber noch stärker auf die Bedürfnisse der verschiedenen Alters- und Risikogruppen fokussieren, heißt es. So könnten sozial- und altersbedingte Unterschiede in der Mundgesundheit gezielter beeinflusst werden, zum Beispiel die ungleiche Verteilung der Karies oder das hohe Niveau der Parodontitisprävalenz bei älteren Patienten. Eine Herausforderung für die Zahnärzte sei vor allem die steigende Zahl älterer, betagter und hochbetagter, oft multimorbider Patienten. Diese werden künftig mehr eigene Zähne behalten. „Die Konsequenzen der Alterung unserer Gesellschaft für den zahnmedizinischen Betreuungs- und Versorgungsaufwand sind gegenwärtig noch nicht genau abschätzbar. Vonseiten der Zahnärztinnen und Zahnärzte sollten spezifische Behandlungsangebote für Betagte und Hochbetagte erstellt werden“, so die Autoren. Insgesamt werde sich das Behandlungsspektrum zugunsten der Therapieformen für ältere Menschen verschieben. Auch wenn die absolute Zahl der Patienten durch den Geburtenrückgang langfristig sinken werde, nehme der Betreuungsaufwand in den Praxen wegen der älteren Patienten voraussichtlich nicht ab, so die Autoren zu den Herausforderungen des demografischen Wandels. Es sei zu erwarten, dass sich das Therapiespektrum in Richtung des festsitzenden, „komfortableren“ Zahnersatzes verschieben werde, dabei werden vermehrt Implantate einbezogen werden. Wichtige Themen, von denen positive Impulse für die zukünftige Entwicklung der Zahnmedizin in Deutschland ausgehen können, seien eine bessere universitäre Ausbildung der Zahnärzte in den Fächern Parodontologie und Alterszahnmedizin, „deutschlandweit etablierte Spezialisierungen nach dem Studium (Parodontologie, Endodontologie, Kinderzahnheilkunde und Prothetik)“ und eine bessere interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten. „Zur Umsetzung zahnerhaltender präventiver Strategien ist auch qualifiziertes Prophylaxepersonal nötig“, heißt es weiter. Derzeit lägen aber keine belastbaren Zahlen zum Prophylaxepersonal vor. Für die zukünftige weitere Verbesserung der Mundgesundheit sei es wichtig, dass der Weg von der kurativen hin zu präventiven ganzheitlichen Zahnheilkunde weiter beschritten werde. Denn „Mundgesundheit bezieht sich nicht nur allein auf die Zähne, sondern steht in enger Beziehung zur gesamtkörperlichen Gesundheit und zum Wohlbefinden“. Quelle: Gesundheitsberichtserstattung des Bundes, Heft 47 Mundgesundheit, kostenlos zu beziehen über das RKI, Berlin, www.rki.de/gbe

18.08.2009



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