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Die Entwicklung der Zahnmedizin - speziell der Bereich der Parodontologie - schreitet schnell voran. Unsere Redaktion sichtet die Vielzahl an Informationen und stellt hier für Sie Interessantes und Neues zum Thema zusammen:
Wie wichtig die individuelle häusliche Zahnpflege bei der Vorsorge von Parodontitis ist, wird von den meisten Menschen immer noch unterschätzt. Mit einer systematischen und gründlichen Zahnpflege und Mundhygiene kann man die Entstehung oder das Wiederaufleben einer Entzündung des Zahnfleischs vermeiden. Und damit schützt man nicht nur die Zähne, sondern auch die Allgemeingesundheit. Denn inzwischen ist erwiesen, dass es eine enge Wechselwirkung zwischen einer Parodontitis und Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, Diabetes, Atemwegserkrankungen und Schwangerschaftskomplikationen gibt. Es ist also für den gesamten Körper wichtig, dass eine ausreichende und regelmäßige Vorsorge gegen Entzündungen des Zahnfleisches vorgenommen wird.
Parodontitis entsteht durch bakterielle Plaque (Zahnbelag). Die Bakterien verursachen eine Entzündung, die mit Zahnfleischbluten und Zahnfleischtaschen einhergeht (Zahnfleischentzündung: Gingivitis). Durch regelmäßige sorgfältige Entfernung der bakteriellen Zahnbeläge heilt die Gingivitis komplett aus. Wird die Plaque aber nicht regelmäßig sorgfältig entfernt, kann es früher oder später je nach individueller Anfälligkeit auch zur entzündlichen Zerstörung des Zahnhalteapparates (Parodontitis) kommen und das Zahnfleisch geht zurück. Dies führt zur Lockerung und letztlich zum Verlust der Zähne. Parodontitis tritt vor allem ab einem Alter von etwa 35 Jahren auf und ist einer der Hauptgründe für Zahnverlust. Da sie meist lange Zeit unauffällig und schmerzfrei verläuft, wird sie oft erst spät – im Alter von 40 bis 50 Jahren – erkannt.
Um Parodontitis vorzubeugen, ist eine effektive Zahnpflege in Verbindung mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen durch den Zahnarzt notwendig. Zur Prophylaxe gehört dabei eine abhängig vom individuellen Risiko regelmäßig durchgeführte professionelle Zahnreinigung (PZR), bei der alle bakteriellen Beläge von den Zahnflächen, im Bereich der Zahnzwischenräume und am Zahnfleischrand entfernt werden. Eine abschließende Politur und Fluoridierung der Zahnoberflächen runden die Vorsorge ab. Der Zahnarzt sollte außerdem Tipps zur Optimierung der individuellen Zahnpflege geben. Denn obwohl das Zähneputzen inzwischen eine Selbstverständlichkeit ist, werden doch immer noch einige Fehler gemacht. Viele Menschen putzen ihre Zähne nicht systematisch und üben bei der Reinigung zu viel Druck auf Zähne und Zahnfleisch aus. Eine Handzahnbürste sollte überdies alle 3 Monate gewechselt werden – auch dies wird selten in die Tat umgesetzt. Besonders wichtig ist zudem die Reinigung der Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder speziellen Zwischenraumbürstchen. Durch Erhebung des Parodontalen Screening Index (PSI) sollte zumindest alle 2 Jahre überprüft werden, ob die parodontalen Verhältnisse okay sind.
Elektrische Zahnbürsten mit rotierendem Putzsystem können bei der effektiven Pflege eine Hilfe sein, da sie zahnfleischschonend und einfach in der Handhabung sind. Sie erzielen sehr gute Reinigungsergebnisse und erleichtern die Zahnpflege, weil sie die richtigen Putzbewegungen am Zahn automatisch ausführen. Einige Modelle verfügen zusätzlich über Funktionen, die helfen, die empfohlene Putzzeit einzuhalten und Schäden an Zähnen und Zahnfleisch durch zu starken Druck zu vermeiden. Trotz der Vorteile elektrischer Zahnbürsten kann aber prinzipiell auch mit Handzahnbürsten eine gute Reinigung erzielt werden. Quelle:Sektion Zahngesundheit DGK e.V.